Lese-Lern-Hund? Was ist das denn?

Falls ihr euch gefragt habt, wie wir zu dem Namen “Leselernhund” gekommen sind:

Lilu.jpg

Im 5. Semester meines Studiums hatten wir ein Seminar, das “Praxisprojekt” heißt. Dort sollten wir selbstständig ein Projekt entwickeln, in der Praxis durchführen und dann das Ergebnis oder den Verlauf evaluieren.

Meine Gruppe hatte sich recht schnell gefunden, wir konnten uns aber noch nicht so wirklich etwas unter dem Projekt vorstellen.

Wir hatten einige Ideen, wie z.B. eine Kinderbuch-Gestaltung, ein Elterncafé anbieten oder “irgendetwas mit Kindern und Tieren”. Bis ich dann auf Instagram (Werbung?) von Fantastisch.net (nochmal Werbung?!) die Aussage fand:

In Finnland lesen Kinder einigen Hunden in der Schule etwas vor, um ihre Leseschwierigkeiten zu überwältigen. Hunde hören den Kindern gelassen zu und ihnen ist es egal, ob man langsam liest, oder beim Lesen Fehler macht.
— Faktastisch.net, 2017

Daraufhin war dann die Idee von unserem Projekt geboren - das wollten wir auch!

tiergestützte, sprachliche Förderung

Relativ schnell war klar, dass wir Lilu zum Einsatz nicht “nutzen” könnten, da die Sicherheit mit fremden Kindern kaum einzuhalten wäre - ich hätte mich mit Versicherungen in Verbindung setzen müssen, mit der Uni abklären müssen, etc….

Wir haben uns deshalb auf die Suche nach einer Schule (die Kinder sollten ja schon etwas lesen können) mit Schulhund gemacht. Erstaunlicherweise haben wir auch relativ viele hier in Hamburg gefunden, was uns bislang gar nicht bewusst war, dass tiergestützte Pädagogik doch schon so - vor allem in solch “festen” staatlichen Einrichtungen - vertreten ist.

Tatsächlich haben wir auch eine Schule gefunden, die mit uns zusammen arbeiten wollte.

Das Schulhund-Team dort hatte allerdings ebenfalls diese Idee gehabt, sodass die Lehrerin bereits Kinder für eine Förderung “herausgesucht” hatte und bevor wir dort anfangen konnten, auch schon die erste Stunde mit den Kindern hatte.

Laut unseren Dozenten wäre es nun allerdings keine ausreichende Leistung gewesen, sich dazu zu setzen und quasi nur zu beobachten. Das wäre wahrscheinlich auch ziemlich schnell langweilig geworden…

Unser Projekt

Also haben wir, damit wir bei der Evaluation anständig (zumindest in unserem Rahmen) vergleichen können, eine Vergleichs- bzw. Kontrollgruppe gestartet.

Wir haben nun “normale” sprachliche Förderung mit 3 Kindern durchgeführt, um sehen zu können, ob die Kinder, die mit dem Hund begleitet wurden, bessere oder schneller Ergebnisse vorzuzeigen hatten.

Bei der Arbeit mit den Kindern haben wir so viele gute Erfahrungen und Ideen sammeln können, dass ich mir in der Reflexion bewusst geworden bin, dass ich auch beruflich gerne in diese Richtung gehen würde.

Ich möchte gerne Kindern helfen, die Probleme beim Lesen, Schreiben, Rechnen, Konzentrieren etc. haben - und das gerne mit tierischer Unterstützung!

Und das ist bisher auch unser aktueller Stand - und vom Lese-Lern-Hund. Ich bin gespannt, wie es weiter geht! Als nächstes ist erst einmal ein Wesens-/Eignungstest mit Lilu geplant…

Jana Pellander1 Comment