"Bildung und Erziehung in der Kindheit" - Bachelor of Arts

Das Studium

Das Studium “Bildung und Erziehung in der Kindheit” ist noch ein relativ junges Studium, da es so erst seit ca. 11 Jahren existiert. Entstanden ist es durch die ansteigenden Anforderungen der pädagogischen Arbeit und die notwendige Professionalisierung in den Bereichen Erziehung und Bildung.

Der Studiengang Bildung und Erziehung in der Kindheit ist eine akademische Qualifikation für die Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre. Er verbindet Theorie, Praxis und Forschung zugleich und schult die pädagogischen Kompetenzen unter anderem durch Selbstreflexion auf die eigene Biografie. (HAW Hamburg)

 
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Studienaufbau

Semester 1-3

In den ersten drei Semestern werden Grundlagenkenntnisse in Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Psychologie, Sozialwissenschaften und Recht sowie in empirischen Methoden vermittelt.

Bei der Methodenvermittlung liegt ein Schwerpunkt in der Beobachtung von Kindern und der Evaluation und Selbstevaluation der Arbeit in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. (HAW Hamburg)

Semester 4

Im vierten Semester stehen die drei Studienschwerpunkte im Vordergrund. Man erhält zu den folgenden drei eine Einführung, um im fünften Semester zwei von ihnen zu wählen:

  • Kompetenzentwicklung in der Kindheit

  • Familienberatung

  • Institutionsentwicklung/Management

Semester 5-7

Im fünften und sechsten Semester werden zwei der drei Schwerpunkte als Hauptfächer weiter theoretisch fundiert und in einem Projekt vertieft, in dem Forschung, Entwicklung und Praxistransfer zu einem ausgewählten Thema im Mittelpunkt stehen.

Das siebte Semester endet mit dem Verfassen der Bachelor-Thesis.

Als Unterstützung beim Vorbereiten und Verfassen der Thesis gibt es ein extra Seminar. Ebenfalls im 7. Semester ist eine Exkursion enthalten; begleitend zum Seminar “Internationale Bildungsforschung”.

 

Modultableau B.A. Bildung und Erziehung in der Kindheit

 

Praktischer Anteil

Besonders der praktische Teil spielt - an der HAW - eine große Rolle, da man in den insgesamt 7 Semestern 6 Praktika absolviert. Dieser hohe Anteil an praktischer Arbeit am Kind, war für mich ein großer Grund, mich für dieses Studium zu entscheiden.

Jedes dieser Praktika soll Zeit während der regulären Vorlesungszeit finden. Gesichert wird dies durch je mindestens einen freien Tag pro Woche, an dem man die 180 Pflichtstunden Praktikumszeit “abarbeiten” kann.

Die Studierenden sind vom ersten bis zum sechsten Semester parallel zum Studium mit 180 Stunden pro Semester in der Praxis tätig. Dort werden theoretische und praktische Überlegungen miteinander verknüpft und durch Theorie-Praxis-Seminare begleitet. Während des Studiums findet eine Supervision der hochschulgelenkten Praxis statt. (HAW Hamburg)

Rein praktisch musste ich persönlich die Erfahrung machen, dass das neben Nebenjob und restlichem Studium nicht immer so gut funktioniert. Es gibt zudem natürlich auch Praktikumsstellen, denen es nicht so entgegen kommt, wenn man z.B. immer nur freitags Zeit hat. Allein aus den Gründen kann es sein, dass man die restlichen Stunden in der vorlesungsfreien Zeit verblocken muss. Ich hatte aber auch Kommilitoninnen, die es - allerdings ohne großen Nebenjob - zeitlich geschafft haben!

Unterschied zu Erzieher und Sozialpädagoge

Erzieher und Kindheitspädagogen unterscheiden sich vor allem in der Art der Ausbildung und ihren Qualifikationen. Im Studium wird grundsätzlich mit theoretischen Inhalten und wissenschaftlichen Texten gearbeitet. Dabei ist der praktische Hintergrund nicht so hoch, wie bei der Ausbildung. Zudem gibt es unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen, sodass das Studium im Vergleich zur Ausbildung auf höherem Niveau stattfindet.

Der Unterschied zu Sozialpädagogen ist vor allem die grundsätzliche Spezialisierung auf Kinder im Alter von 0-14 Jahren. Sozialpädagogen können sich zwar manchmal auch auf bestimmte Bereiche spezialisieren, arbeiten allerdings hauptsächlich mit Menschen aller Altersgruppen.

Berufswelt

Expert_innen für Erziehung und Bildung arbeiten in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche. Mögliche Arbeitsfelder sind u.a. Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, Familienzentren, Familienhilfezentren, Familienbildungsstätten, Elternschulen, Frühförderprogramme, "Bildungshäuser" bzw. "Bildungsgärten".

Sie bieten Fachberatung für das pädagogische Personal, erarbeiten pädagogische Konzeptionen,  entwickeln Qualitätsleitlinien, unterstützen Verbände und freie Träger in Entwicklungsprozessen und arbeiten in der Forschung und Evaluation von Angeboten der Bildung und Erziehung. (HAW Hamburg)

Auch deshalb habe ich mich für das Studium entschieden - man hat eine ordentlich große Bandbreite an Möglichkeiten, was die spätere Berufswahl angeht.

Das kann, denke ich, einem aber auch schnell zum Verhängnis werden. Zu Beginn meines Studiums war mein Plan, später meine eigene Kindertagesstätte aufzubauen, oder zumindest aber eine zu leiten. Deshalb habe ich auch die ersten Praktika hauptsächlich in KiTas verbracht. Dies bereue ich inzwischen ein wenig, denn diese vielen Praktika bieten einem die Möglichkeit wirklich jedesmal eine neue Stelle auszuprobieren und kennenzulernen. Ich denke, einer der Gründe, warum ich es nicht ausgenutzt habe, ist, dass ich erst im späteren Verlauf viel mehr Möglichkeiten und Berufsfelder durch andere KommolitonInnen kennengelernt habe. Und durch das Projekt, das im 5. und 6. Semester geplant ist, bin ich zu meinem jetzigen Wunsch gekommen: mit tiergestützte Pädagogik Kindern zu helfen.

Gibt es unter euch jemanden, der noch nach dem richtigen Studium sucht? Oder der vielleicht auch Kindheitspädagogik studiert hat? Meldet euch doch gerne! ☺️

AusbildungJana Pellander