Die fünf Fälle

Ja - richtig gelesen!

Im Lateinischen gibt es, anders als im Deutschen, wo es nur vier Fälle gibt, fünf.

Nominativ

Zuerst lernte der Große natürlich den Nominativ, denn das ist auch die Form, die man sich beim Vokabellernen merken muss. Da die Texte ohne weitere Fälle allerdings nicht so weit kommen, kamen die nächsten Fälle ziemlich schnell - versucht mal einen ganzen Text nur mit Nomen im Nominativ Singular zu schreiben, das kling besch… schräg!

Doch bevor man mit den ganzen Fällen anfängt, kam erstmal die Einführung zum Numerus (Singular und Plural). Das Material und die Erklärung dazu findet ihr hier.

Sobald die Kids dann den Nom. Pl. drauf hatten, lernten sie den Akkusativ und seine Endungen. Das “fiese” in Latein ist ja auch noch, dass man - quasi - für jede Deklination unterschiedliche Endungen lernen muss.

Und die muss man wirklich stur auswendig lernen. Schon mir wurde es so eingeprügelt, dass wir es theoretisch hätten runter rattern können, hätte man uns mitten in der Nacht geweckt und abgefragt.

Akkusativ

Der erste offizielle Fall, den der Große lernen musste war der Akkusativ. Damit kann man beim Übersetzen ja auch wahrscheinlich am Meisten mit anfangen… Nachdem er die Endungen dann drauf hatte, sollte er die Endungen natürlich auch im Text erkennen und selber "umwandeln" können… Dazu hat er von mir diese Arbeitsblätter bekommen:

Genitiv

Anschließend wurde der Genitiv behandelt. Auch hier gab es ähnliche Arbeitsblätter, wo die Endungen nochmal eingetragen und “benutzt” werden sollten. Es kam hier noch eine Übersetzung-Aufgabe dazu, um zu üben, wie man den Genitiv in der richtigen Kombination übersetzt. In der letzten Aufgabe wird nochmal auf die Akkusativ-Formen eingegangen.

 
 

Dativ

Den Dativ sind wir etwas anders angegangen: angelehnt an eine Aufgabe aus dem Buch “Cursus A” sollen hier die “neuen Formen” mithilfe vom Textverständnis in Singular und Plural aufgeteilt werden. In der zweiten Aufgabe sind alle Endungen aufgelistet und sollen den richtigen Wortstämmen (der 1. Dekl., 2. Dekl [m&n], 3. Dekl.) zugeordnet werden. Erst auf dem folgenden Zettel sieht man den ähnlichen Aufbau, wie bei den bisherigen Fällen.

Da der Große kurz zuvor die 3. Deklination kennengelernt hatte, ist diese mit in die Aufgaben integriert.

Die letzte Aufgabe soll wieder helfen, selber die Formen zu bilden. Zuerst sollen die Kinder zu bestimmten Wörtern jeweils den Dativ Singular UND Plural bilden und diese dann im Suchsel finden.

Ablativ

Tja und hier ist er nun - der fünfte Fall, den es im Deutschen nicht gibt. Und was ist der Ablativ jetzt?!

Jeder Kasus gibt Antwort auf eine bestimmte Frage, mit der man herausfinden kann, welche Informationen das Nomen für den Satz liefert. So antwortet der Nominativ z.B. auf die Frage “Wer oder Was?”, der Genitiv auf “Wessen?” und so weiter…

Der Ablativ hingegen antwortet auf viele verschiedene Fragen. Je nach Frage, gibt es verschiedene Bezeichnungen des Ablativs:

ablativus temporis: “Wann?” -> Zeit

ablativus loci: “Wo?” -> Ort

ablativus instrumenti: “Womit?” -> Werkzeug/Mittel

ablativus causae: “Warum? Worüber?” -> Grund

ablativus separativus: “Woher?” -> Ausgangspunkt (örtlich)

ablativus modi: “Wie?” -> Art und Weise

In manchen lateinischen Sätzen gibt es begleitende Wörter, die verdeutlichen, wie der Ablativ übersetzt werden soll. Zum Beispiel “cum” - “mit” oder “sine” - “ohne”. Häufig wird im Deutschen aus dem lateinischen Ablativ eine adverbiale Bestimmung.

Ähnlich, wie bei den bisherigen Fällen, gibt es zunächst Übungen zum Erkennen der Ablativ-Endungen. Dann habe ich noch eine Übung eingesetzt, die mit den begleitenden Wörtern und deren Übersetzung arbeitet und verdeutlichen soll, dass dasselbe Wort ganz unterschiedlich übersetzt werden kann. Ebenso verdeutlichend soll die nächste Aufgabe sein, wo mehrere Ablativformen ihren deutschen Übersetzungen zugeordnet werden sollen. Abschließend werden die verschiedenen Funktionen des Ablativs abgefragt und müssen an Beispielen benannt und übersetzt werden. Auch hier wird nochmal die Vielfalt der Übersetzungsmöglichkeiten aufgezeigt und das Übersetzen geübt.

Jana Pellander1 Comment