WUFF(PH)ONOLOGIE

Im Januar 2020 stellte ich in einem BlogPost vor, wie ich mit der Angst eines Klienten vor Lilus Geräuschen umging und versuchte daran zu arbeiten.

Es sollte so etwas wie ein Soundboard sein und verschiedene Geräusche beinhalten, die der Klient eigenständig abspielen können sollte. Also Kinder-Benutzerfreundlich sein; d.h. bildliche Symbole, die beschreiben, was man da für ein Geräusch auswählt.
— 01/2020

Dieses “Soundboard” lies ich mir dann von meinem Partner basteln, nachdem ich Lilu mehrere Tage mit meinem Telefon verfolgt hatte, um verschiedene Geräusche aufnehmen zu können.

Letztendlich stellte sich heraus, dass diese technische Variante viel praktischer und vielfältiger ist, als Lilu „nur“ auf Kommando bellen zu lassen.

Denn der Klient kann komplett eigenständig das gewünschte Geräusch auswählen und starten - unabhängig von Sprach- und Handkommando für den Hund.

Zudem kann die Lautstärke des Geräts angepasst werden und somit kann man noch mehr auf die Angst des Klienten eingehen. Auch das ist ganz autonom möglich.

 

Lange gab es diese kleine „App“ nur auf meinem Gerät.

Ich hatte natürlich schon ein paar Mal bei meinem Partner nachgefragt, ob es nicht machbar wäre, sie für Euch vorzubereiten. Ich konnte jedoch die Aussage verstehen, dass eine App zu bauen und zu unterhalten, die für alle Endgeräte nutzbar sein soll, viiiel zu aufwändig wäre.

So landete es also jedes Mal wieder unten auf meiner Ideen/To-Do-Liste.

Jedoch sehe ich so oft (eigentlich jeden! Monat) in meinen Statistiken, dass sooo viele von Euch auf dem alten BlogPost landen, bzw. darüber zu mir finden… Und auch in den Seminaren, die ich gebe, stelle ich das Ganze als Material vor.

Also haben wir uns beide nochmal beherzt dran gesetzt und sind das Thema angegangen:

Ich habe neue Icons in meinem neueren Stil erstellt, die gleich die jeweilige Körpersprache des Hundes zum Geräusch aufgreifen.

Und mein Partner hat das ganze Technische übernommen und nach meinen Wünschen angepasst.

Damit es auch mobil möglichst einfach und schnell nutzbar ist für euch, ist es eine eigene Website geworden:

Wuff-(ph)onologie

Die Lautlehre (φωνή phōnḗ, deutsch ‚Laut‘, ‚Ton‘, ‚Stimme‘, ‚Sprache‘ und λόγος lógos, deutsch ‚Lehre‘) der verschiedenen Hundegeräusche

Dort findest Du (bisher) 8 Geräusche (von Lilu), die alle zwischen 3-12Sekunden lang sind. Nicht wundern: manchmal denkt man, dass der Sound schon vorbei ist und dann kommt doch noch ein „Wuff“…

Die Geräusche werden abgespielt, sobald man auf das jeweilige Icon drückt. Sie können nicht durch erneutes Drücken pausiert werden!

Namensgebung

Den Ausschlag zur Namensfindung gab mein Partner, als er vorschlug, die Website nur “Wuff” zu nennen (wär ja schön kurz - also praktisch für die URL). Nur “wuff” fand ich jedoch nicht aussagekräftig genug.

Eine weitere Inspirationsquelle war eine Kollegin, die zuvor einen “Wuffografie”-Seminar bei @hundsgebildet mitgemacht hatte und im Team davon berichtet hatte.

Und im Hinblick auf meine Alt-Griechisch-Kenntnisse aus der Schulzeit ist es dann die Kombination aus “Wuff” und “Phonologie” geworden…

Das Besondere ist, dass es hierbei nicht nur um die Lautsprache des Hundes geht, sondern, dass ich ebenso versucht habe, die Körpersprache mit einzubinden! So sind die Icons mit Illustrationen bestückt, die widerspiegeln sollen, wie der Hund beim jeweiligen Geräusch aussieht/aussehen kann.

Nutzung

Diese neue Website steht Dir ab sofort komplett frei zur kostenlosen Verfügung für deine KlientInnen - ob sie nun Angst haben oder nicht… Speichere dir die URL am Besten direkt ab, bzw. merke Dir gut den Namen!

Falls dir die Website gefällt und als kleines Dankeschön an meinen Partner für die Instandhaltung, würde ich mich sehr über eine kleine Spende freuen! Da mein Partner bald Geburtstag hat, würde ich die Spenden bis dahin sammeln und ihm dann am Geburtstag überreichen…

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Einsatzideen

Angst-Klienten

Der ängstliche Klient kann eigenständig entscheiden, welches Geräusch er sich traut abzuspielen. Mithilfe des Geräts kann die Lautstärke reguliert und angepasst werden. Es ist kein direkter Kontakt zum Hund notwendig.

Steigerung:

Geräusche werden später versucht beim echten Hund zu “erzeugen” - z.B. durch Trinken lassen, Bellen auf Kommando, etc.


Lernen der Körpersprache

Je nach Geräusch werden die Illustrationen genau analysiert. Wie fühlt sich der Hund dabei? Was zeigt er? Ist es ein positives Geräusch oder ein negatives?

Welche Geräusche gibt der Hund noch von sich in welchen Situationen?


Geräusche “Memory”

Die Augen werden geschlossen und ein Geräusch wird abgespielt. Nun gilt es, aufgrund der Illustrationen, das jeweilige Geräusch wieder zu erkennen.