Dalmatiner-Rasseportrait
Im Rahmen unserer Ausbildung zum Therapiehunde-Team sollten wir uns auch etwas mit unseren Hunden und ihrer Rasse/ihren Rassen beschäftigen.
Vieles erinnerte ich noch, denn so lange haben wir Lilu ja noch nicht… Es war aber trotzdem nochmal sehr interessant mit einem anderen Blickwinkel auf die Charakter-Eigenschaften zu schauen und auch zu reflektieren, ob man dem Hund und der Rasse überhaupt gerecht wird… Denn obwohl unsere kleine Maus definitiv eine Couch-Potato ist, kann sie natürlich auch anders und hat als Laufhund unglaublich viel Ausdauer. Ich denke, was das angeht, sollten wir unsere eigene Faulheit manchmal wieder ein bisschen zurück schrauben und ihr noch mehr sportliche Aktivitäten bieten.
Ich würde ja tatsächlich gerne mit ihr Fahrrad fahren gehen; ich befürchte allerdings, dass die hart erkämpfte Leinenführigkeit (naja- das was schon da ist…) dann vollends flöten geht! Und so richtig schöne Übungs-Wege haben wir hier mitten in der Stadt auch nicht…
Ich denke aber, dass wir grundsätzlich eine gute Balance zwischen Aktivitäten und Ruhe-Phasen gefunden haben! Nur was soziale Kontakte mit Artgenossen angeht, warten wir noch darauf, dass der Freundeskreis mal nachlegt mit Hundekindern 😜.
Nun aber los mit dem Rasseportrait!
Allgemeines
Der Dalmatiner gehört inzwischen zu den Gesellschafts- und Familienhunden. Gezüchtet wurde er allerdings als Laufhund. Er hat eine Lebenserwartung von ca. 10-13 Jahren. Die Rüden erreichen ein Stockmaß von ca. 56-62cm mit einem Gewicht von 27-32kg. Die Hündinnen werden bloß ca. 54-60cm hoch mit einem Gewicht von 24-29kg.
Lilu hat ein Stockmaß von 54cm und wiegt bloß 21/22kg. Sie ist für die Rasse sehr zierlich und schlank gebaut!
Herkunft
Der Dalmatiner - bzw. Hunde, die aussehen wie einer - sind schon Jahrhunderte zuvor in der Geschichte an verschiedensten Orten festgehalten worden. Die erste richtige Benennung eines Dalmatiners kommt jedoch aus Kroatien - genauer der Region Dalmatien. Dort wurde der “Canis Dalmaticus” (lat. für Hund [aus] Dalmatien) von Bischof Petar Bakic namentlich festgehalten.
Gesundheit und Pflege
Der Dalmatiner hat einige gesundheitliche Probleme bzw. Anfälligkeiten, die man beachten sollte:
→ anfällig für Haut- &Blasenprobleme, sowie Allergien
→ Harnsteinbildung: deshalb möglichst purinarme Nahrung
→ Hängeohren: häufiger Ohrenentzündungen (davon können wir auch ein Lied singen…)
→ zuchtbedingte Veranlagung zu Taubheit (vmtl. zu viel Weiß-Anteil im Fell)
→ haart das ganze Jahr über und hat keine Unterwolle - dafür Fell mit Widerhaken (damit es auch auf wirklich jedem Stoff haften bleibt 😜)
Anforderungen
Da der Dalmatiner ein Laufhund ist, braucht er natürlich ausreichend Bewegung! Er ist aber auch sehr anhänglich und seinem Besitzer treu ergeben, weswegen viel Nähe zu den Bezugspersonen wichtig ist! Das würde unsere Kuschelmaus definitiv so unterschreiben! Ebenso wichtig ist die Anteilnahme am normalen Tagesgeschehen - ich nenne Lilu ja liebevoll unseren kleine Kontrollfreak: denn wenn sie mittendrin ist, ist sie zufrieden. Soll sie aber abseits warten, sitzt sie nur stur da und starrt einen vorwurfsvoll an! Lieber schläft sie fast im Sitzen ein, als zu akzeptieren, dass sie nicht mittendrin ist und sich hinzulegen und zu schlafen…
Zwar ist der Dalmatiner kein kleiner Hund - bei genügend Auslastung kann man ihn aber doch sehr gut auch in einer Wohnung halten. Denn da ist Ruhe angesagt: da reicht es, wenn man einen Spot hat, an dem man sich “zusammenkringeln” kann und schläft. Gerne irgendwo, wo man alles im Blick hat - unsere Madame bevorzugt da immer das Sofa…
Geschichte und Nutzen
Besonders spannend fand ich aber mehr über die Geschichte des Dalmatiners herauszufinden. Denn die war uns ehrlich gesagt vor dem Welpenkauf nicht so wichtig…
Tatsächlich gibt es Abbildungen von gepunkteten Hunden, die aus den Jahren 2000 v.Chr. stammen! Immer wieder tauchen die getüpfelten Jagd- und Laufhunde auf. Im 17. Jahrhundert wurden sie dann immer beliebter als Kutschenbegleithunde und wurden von Adel aufgrund des Aussehens als Jagdhunde gehalten. Fraglich ist nur, ob die Farbgebung bei dieser Aufgabe so hilfreich war… 😬
Ebenso wurden die damals schon als Dalmatiner bezeichneten Hunde auch als “Fire Dogs” eingesetzt: Die Hunde rannten vor den Kutschen der Feuerwehr voran und bellten die Straßen frei.
Als ich das gelesen habe, konnte ich es fast nicht glauben: denn unsere Lilu würde so gar nicht zu diesem Job passen! Sie ist viel zu schüchtern, als dass sie selbstbewusst vorpreschen würde und laut bellen ist auch nicht so ihr Ding… Wenn sie mal bellt, dann eher weil sie sich erschreckt hat oder sich gerade fürchtet 😅
Aber ich denke, das ist das Interessante: natürlich bringen die Hunde ein paar (oder ein paar mehr) ihrer Rasseeigenschaften mit. Aber meist ist es so, dass genau so viel Eigenschaften eben nicht passen oder man sich fragt, was da noch mit “rein gemischt wurde”.
Lapbook
Um jetzt diese ganzen Informationen unserer Ausbildung-Gruppe nett präsentieren zu können, habe ich mir - ganz der Pädagoge 😅 - ein interaktives Lapbook (“Schoß-Buch”) gestaltet.